Heute Morgen sind wir schon sehr früh aufgebrochen, um Huaweis beeindruckenden Campus zu besuchen. Nach einer etwa einstündigen Fahrt mit dem Bus erreichten wir den Nordosten von Shenzhen während unser Ausgangspunkt im Südwesten der Stadt lag. Schon bei unserer Ankunft war klar, dass wir in eine grüne Oase eingetreten waren – ein Campus, der in seiner Größe den berühmten Google Campus im Silicon Valley bei Weitem übertrifft. Über das weitläufige Areal verteilt finden sich immer wieder Parkanlagen, kleine Seen und niedrigstöckige Gebäude, die eine ruhige und kreative Arbeitsatmosphäre schaffen.
Ein beeindruckender Empfang und spannende Einblicke
In einem der Konferenzräume begrüßte uns Carsten Senz, der seit 2015 als Leiter der Kommunikation für Deutschland bei Huawei tätig ist. Senz, ein studierter Sinologe und Japanologe, beeindruckte nicht nur durch seine Präsentation über Huawei, sondern auch durch sein tiefes Verständnis für die chinesische Kultur und Sprache. Er sprach fließend Chinesisch und vermittelte einen faszinierenden Einblick in die Welt von Huawei und die Position des Unternehmens in China und darüber hinaus.
Innovation jenseits von Smartphones
Viele in Europa kennen Huawei hauptsächlich als Hersteller von Smartphones und Netzwerkprodukten. Doch das Unternehmen hat sich durch die Sanktionen der USA in der Netzwerktechnik und auf dem deutschen Markt stark verändert. Im Bereich des Endkundengeschäfts, insbesondere bei Smartphones, hat Huawei Einbußen hinnehmen müssen. Doch diese Einschränkungen haben das Unternehmen dazu gebracht, sich noch breiter aufzustellen.
Ein besonders spannender Punkt war die Präsentation zu Huaweis Aktivitäten im Bereich des autonomen Fahrens. Das Unternehmen entwickelt maßgebliche Komponenten für die Kommunikation und Datenspeicherung in Elektroautos und arbeitet eng mit verschiedenen Automobilherstellern zusammen. In diesem Zusammenhang wurde Huawei sogar als das „Bosch der Elektrowelt“ bezeichnet – ein beachtlicher Vergleich, der die Innovationskraft und die technologische Breite des Unternehmens verdeutlicht.
Automatisierte Bergbauprojekte und Smart Cities
Ein weiteres Highlight war die Vorstellung von Huaweis Automatisierungstechnologien im Bergbau. Ob Kohle, Kupfer oder andere Mineralien – Huawei entwickelt Lösungen, um den Betrieb mit autonomen Fahrzeugen effizienter und sicherer zu gestalten. Diese Technologien sind ein weiteres Beispiel dafür, wie breit gefächert Huaweis Produktportfolio ist.
Im Bereich Cloud Computing und Data Storage zeigte uns das Unternehmen modernste Technologien, die in großem Umfang zur Datensicherung und Datenverwaltung eingesetzt werden. Der Besuch endete mit einer beeindruckenden Präsentation zum Thema „Smart Cities“. Hier konnten wir eine vollständig visualisierte Stadtsteuerung erleben, die sämtliche Eventualitäten des städtischen Lebens abbildet. Es wurde deutlich, dass Huawei nicht nur Infrastruktur, sondern auch intelligente Steuerungssysteme entwickelt, die ganze Städte miteinander vernetzen und den Weg für die Zukunft ebnen.
Fazit: Huawei – Mehr als ein Smartphone-Hersteller
Der Besuch des Huawei-Campus in Dongguan hat mir eindrucksvoll gezeigt, wie vielseitig dieses Unternehmen tatsächlich ist. Es ist weit mehr als nur ein Smartphone-Hersteller. Die Innovationskraft von Huawei erstreckt sich über zahlreiche Geschäftsbereiche – von der Elektromobilität über die Automatisierung im Bergbau bis hin zu Smart Cities. Wer Huawei lediglich auf Smartphones reduziert, verkennt das Potenzial und die strategische Breite dieses technologischen Giganten.
Der Campus von Huawei in Shenzen ist ein Ort, der nicht nur architektonisch beeindruckt, sondern auch den Innovationsgeist Chinas widerspiegelt. Ein Beispiel dafür, wie ein Unternehmen trotz globaler Herausforderungen weiterhin den Weg für die Technologien von morgen bereitet.