Diesel Dieter und der Autoscooter – Ein Weckruf für den Fortschritt
Stell dir vor, es ist Jahrmarkt. Lichter blinken, Zuckerwatte duftet in der Luft, und über allem thront das wummernde Geräusch des Autoscooters. Inmitten dieser Szenerie steht Diesel Dieter – einer, der der guten alten Zeit huldigt, in der alles, was man brauchte, ein schneidender Diesel und ein gut gefüllter Tank war. Elektroautos? Unnötig kompliziert und fragwürdig in der Herstellung, sagt er, während er den leeren Akkuschrauber verflucht, der ihm mal wieder den letzten Nerv raubt.
Die Debatte um Elektroautos und Akkus
Diesel Dieter steht nicht allein da. Viele Deutsche – von den sozialen Medien bis zum Stammtisch – sind skeptisch gegenüber Elektromobilität. Oft hört man: „Was ist mit der Wasserknappheit in der Atacama-Wüste wegen des Lithiumabbaus?“ oder „Wie wird ein Akku entsorgt?“ Diese Fragen sind berechtigt, doch wie viele wissen wirklich, was dahintersteckt? Tatsächlich haben Elektrofahrzeuge einen hohen Anfangsaufwand in der Herstellung, aber ihre Effizienz im Betrieb, mit einem Wirkungsgrad von 90-95 %, ist aus wissenschaftlicher Sicht unschlagbar. Die Herausforderung liegt darin, die gesamte Kette, von der Produktion bis zum Recycling, nachhaltiger zu gestalten – ein Prozess, der im Gange ist.
Warum kommt der Fortschritt in Deutschland so schleppend voran?
Die Antwort ist nicht einfach, doch sie beginnt oft mit einer mentalen Barriere: der Technikfeindlichkeit. Die Skepsis gegenüber neuen Technologien scheint ein tief verwurzelter Reflex zu sein. Wir hören Geschichten von Menschen wie Diesel Dieter und seinem alten Akkuschrauber, der immer dann leer ist, wenn er ihn am dringendsten braucht. Solche Alltagsanekdoten werden dann zur Bestätigung eines Vorurteils: „Technik? Taugt nichts!“ Doch dieses Denken übersieht die rasanten Fortschritte, die anderswo gemacht werden.
Ein Blick nach Asien: Offenheit und Innovationsdrang
In Asien – und besonders in China – herrscht eine andere Mentalität. Hier probiert man aus, testet, experimentiert. Die Menschen begegnen neuen Technologien nicht mit Misstrauen, sondern mit Neugier. Es gibt eine Kultur der Offenheit, die es erlaubt, Fehler zu machen und schnell daraus zu lernen. So haben es Städte wie Shenzhen geschafft, den Verkehr nahezu geräuschlos und emissionsarm zu gestalten, indem sie auf Elektrofahrzeuge gesetzt haben. Eine Stadt, in der 70 % der Fahrzeuge elektrisch sind, ist nicht nur leiser und sauberer, sie ist auch Vorreiter für eine ganze Welt, die nachziehen könnte.
Warum läuft das in Deutschland so anders? Vielleicht liegt es an einem gewissen Hang zum Perfektionismus, dem Drang, bevor man etwas Neues ausprobiert, alle Eventualitäten durchdenken zu wollen. Oder es ist die jahrzehntelange Dominanz der Automobilindustrie, die auf bewährte Technologien setzt und Risiken scheut.
Die Zukunft heißt Offenheit
Wenn wir in Deutschland wirklich an die Spitze der technologischen Entwicklung zurückkehren wollen, müssen wir die Haltung von Diesel Dieter ablegen. Es braucht Mut, auf sich zukommen zu lassen, was die Zukunft bringt. Es erfordert die Fähigkeit, Fehler zu akzeptieren und daraus zu lernen. Der Fortschritt liebt kein Zögern.
Das nächste Mal, wenn ein Post über Elektromobilität oder Solartechnik die Kommentarspalten füllt, könnten wir eine neue Herangehensweise wählen: Nicht nach dem „Ja, aber“ suchen, sondern nach dem „Warum nicht?“.
Denn während Diesel Dieter seinen Autoscooter startet, geht die Welt um ihn herum vorwärts. Und vielleicht ist es an der Zeit, dass auch wir in den Wagen steigen – nicht, um nostalgisch im Kreis zu fahren, sondern um eine Reise in eine bessere Zukunft anzutreten.